Scannen von Kodachromefilm mit Staub- und Kratzerkorrektur

Inhaltsverzeichnis

Zusammenfassung

Die Staub- und Kratzerkorrektur von Kodachromefilm funktioniert mit Vuescans Infared Cleaning und dem Nikon Super Coolscan 9000 ED einwandfrei. Beim Super Coolscan 5000 ED ist gelegentlich eine Nachbearbeitung nötig, weil Details verloren gehen können.

Ergebnisse mit Vuescan 8.5.16 und Nikon Coolscan 9000 ED:

Der Nikon Super Coolscan 9000 ED ist der einzige Scanner, dessen Hard- und Firmware offiziell auf die Staub- und Kratzerkorrektur von Kodachromefilm ausgelegt ist. Seine Firmware beinhaltet ICE4 Professional. Wie man hier sieht, ist ICE aber keine Voraussetzung für einwandfreie Ergebnisse. Vuescan nutzt nicht ICE, sondern liest den Infrarotkanal direkt aus und verwendet einen eigenen Algorithmus namens Infrared Cleaning. Schaut man sich die Bilder mit und ohne Staubkorrektur an, so sieht man, dass keine Details verloren gehen und der Staub sauber weggerechnet wird. Auch der Minolta Scan Elite 5400 II soll mit Vuescan gute Ergebnisse zeitigen.
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Vuescan Screenshot mit angezeigtem Infrarotkanal (rote Pixel)
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Scan ohne Infrared Cleaning
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Scan mit Infrared Cleaning (light)

Ergebnisse mit Vuescan 8.5.16 und Nikon Coolscan 5000 ED:

Der Nikon Super Coolscan 5000 ED ist ein Kleinbildscanner, dessen Firmware ICE4 Advanced beinhaltet, das nicht für Kodachromefilm geeignet ist. Wie man an den Scans sieht, gilt das in Grenzen auch für Infrared Cleaning von Vuescan. Schaut man sich die Bilder mit und ohne Staubkorrektur an, so der Staub relativ zuverlässig weggerechnet wird, es aber auch gelegentlich zu Detailverlusten kommt (z.B. das Stück Treibholz am linken Rand, das im Sand liegt). Das gleiche soll auch für den Minolta San Elite 5400 gelten.

Schaut man sich die Bilder genau an, so sieht man, dass die Scans im Vergleich zum 9000 ED etwas mehr Korn oder Rauschen zeigen, aber auch minimal mehr Details. Das mag daran liegen, dass der 5000 ED eine etwas andere Ausleuchtung und Optik hat, die eine höhere Schärfe erzeugt und beim Infrarotbild schärfere Schatten erzeugt, weshalb der Entstaubalgorithmus mehr wegrechnet als er sollte. Das ist nur eine Vermutung, die aber durch die Unterschiede in der Optik und Ausleuchtung zwischen Minolta 5400 und 5400 II gestützt wird.

Da Vuescan in der Professional Edition das Abspeichern der Rohdaten erlaubt, kann man die Entscheidung, Infared Cleaning einzuschalten, auf die spätere Phase der Bearbeitung hinausschieben, man muss im Gegensatz zu ICE nicht erneut scannen. Man kann daher auch zwei Dateien mit und ohne Infrared Cleaning erzeugen, in Gimp/Photoshop als zwei Ebenen einlesen (oben mit, unten ohne Infrared Cleaning) und dann die Stellen in der oberen Ebene, wo Details verloren gegangen sind, mit dem Radierer löschen. Das dürfte wesentlich schneller sein als ein nicht entstaubtes Dia von Hand auszuflecken.

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Vuescan Screenshot mit angezeigtem Infrarotkanal (rote Pixel)
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Scan ohne Infrared Cleaning
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Scan mit Infrared Cleaning (light)

URL: http://www.huennebeck-online.de/foto/Test/kodachrome/scannen.html
Letzte Änderung: $Date: 2009/07/07 21:13:08 $